Der Bund fürs Leben – wie der Business Case das Schicksal im Requirements Engineering-Prozess steuert
Requirements Engineering ist als Disziplin schon länger bei den Unternehmen angekommen. Nichts desto trotz kämpfen viele Unternehmen damit, dass die erarbeiteten Anforderungen einem nicht orchestrierten Wunschkonzert ähneln und den Rahmen der ursprünglichen Projektvision sprengen oder nicht erfüllen. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, wie wir als RE-Spezialisten vorgehen, damit sich die Anforderungen und die daraus entstehenden Produkte im Rahmen Ihres Business Cases bewegen.
Viele Unternehmen setzen für die Lancierung eines Projekts die positive Beurteilung eines Projektantrages oder eines Business Cases voraus. Dabei sollen folgende Punkte dargelegt, geprüft und beurteilt werden:
- Warum soll das Projekt durchgeführt werden? Was geschieht, wenn es nicht durchgeführt wird?
- Welchen Nutzen bringt das Projekt mit sich?
- Welche Risiken können auftreten?
- Wie hoch sind die geplanten Kosten?
- Wie lange dauert das Projekt?
Wird das Projekt entsprechend genehmigt und gestartet, verschwindet der Business Case dann aber oftmals in einer Ablage. Dabei sehen Projektmanagement-Methoden wie PRINCE2 die kontinuierliche Überprüfung des Business Cases vor. Genau hier setzen wir als RE-Spezialisten an.
Im Rahmen der Anforderungsaufnahme prüfen wir an zwei «Definition of Ready» (DoR) Punkten, ob die Qualität der Anforderungen für die weitere Bearbeitung gegeben ist. In der ersten DoR geht es dabei in erster Linie um die grundsätzliche Eignung der Anforderungen an das Produkt, um in die Produktroadmap aufgenommen zu werden. Dabei wird zuallererst abgeglichen, ob die Anforderungen in den Scope des Projektes gemäss Business Case passen. Dabei können Anforderungen sowohl verworfen oder genehmigt werden, wie auch die Anpassung des Business Cases auf Grund neuer Erkenntnisse die Folge sein. Der Vorteil dieser Prüfung liegt darin, dass alle Abweichung zum initialen Business Case direkt mit dem Projektmanagement abgestimmt werden und potentielle Folgeaktionen seitens Projektmanagement direkt ausgelöst werden können. Die weiteren Prüfkriterien validieren den Business Value (lesen Sie hierzu auch unseren früheren Blogbeitrag zum Thema: Effektives Anforderungsmanagement? Nutzen Sie relative Schätzmethoden!) und sorgen dafür, dass die Anforderungen in diesem Stadium fachlich korrekt geschnitten, deren Abhängigkeiten untereinander bekannt und benannt sind und für die weitere Verarbeitung priorisiert vorliegen.
Der zweite Prüfpunkt sorgt folglich in der Weiterverarbeitung der Anforderungen dafür (unabhängig davon, ob es sich um ein klassisch oder agil geführtes Projekt handelt), dass diese in genügender Qualität vorliegen, so dass sie über die Releaseroadmap vom Demand- in den Deliveryprozess zur Umsetzung übergeben werden können. Hierzu wird das aus der agilen Welt bekannte INVEST Pattern eingesetzt:
Abbildung 1: Prüfpunkte innerhalb des Anforderungserhebungsprozesses stellen den Fit der Anforderungen sicher.
Durch diesen Ansatz garantieren wir, dass die Abstimmung zwischen Requirements Engineering und Projektmanagement aktiv gelebt wird. Dadurch werden nicht nur die Projektressourcen effizient eingesetzt, es entsteht auch eine echte Transparenz über Fortschritt und Passgenauigkeit der Anforderungen zum Projektscope und führt darüber hinaus dazu, dass der Business Case während des Projekts verifiziert und gegebenenfalls angepasst werden kann. So sind potentielle, negative Überraschungen im Projektverlauf vermeidbar.
Wollen auch Sie von unseren Erfahrungen profitieren und professionelles Requirements Engineering betreiben? Unsere RE-Spezialisten verhelfen Ihnen gerne zum Projekterfolg! Falls Sie gerne mehr zum Thema Requirements Engineering erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Blogreihe «Xperts in Requirements Engineering».
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