Digital Assets und Strategie

Technologische Innovationen beschleunigen die Veränderungen im Kundenverhalten. Um erfolgreich zu bleiben, müssen Unternehmen die Fähigkeit zur stetigen Anpassung ihres Geschäftsmodells verbessern.
«Dynamic Digital Capabilities» bringen mehr Fokus und Speed in die Umsetzung Ihrer Strategie.

In der heutigen Zeit werden Märkte durch kontinuierlichen, technologischen Fortschritt getrieben. Dies bietet neue Möglichkeiten, Kundenerwartungen besser zu erfüllen, interne Abläufe stark zu optimieren sowie den Auf- und Ausbau von Ökosystemen zu stärken. Dabei wird das time-to-market-Konzept und der Speed und die Anpassungsfähigkeit in allen kundennahen Prozessen zur unverzichtbaren Kernkompetenz für den Markterfolg: Unternehmen, die Kunden schneller und besser bedienen als die Konkurrenz, werden mit Erfolg belohnt. Dies demonstrieren aktuell OpenAl mit dem Angebot ChatGPT oder BYD mit dem Fortschritt von Bildschirmkonsolen. Wenn Organisationen nicht genügend schnell sind, Kundenerwartungen zu prägen, werden sie von ihren Mitbewerbern überholt.
Agilität und Anpassungsfähigkeit von Organisationen bedingen eine Stärkung und Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Business und IT, um das technologische Potenzial voll auszuschöpfen und den grösstmöglichen Nutzen für Kunden und das Unternehmen zu erzielen.

Dynamic Digital Capabilities: Wie sich Unternehmen schneller und fokussierter weiterentwickeln können

Eine Möglichkeit, dieser Veränderungsnotwendigkeit erfolgreich zu begegnen und das Business-lT-Alignment zu stärken ist die Bestimmung und das Management sogenannter Dynamic Digital Capabilities. Diese helfen ihrer Organisationen, strategische Ziele im Rahmen der digitalen Transformation zu erreichen?
Dynamic Digital Capabilities sind Geschäftsfähigkeiten, welche die Kernkompetenzen einer Organisation stärken und welche gezielt genutzt werden, um Vorteile im Kundenuniversum zu erlangen. Sie weisen einen Bezug zu einer oder mehreren strategischen Prioritäten einer Organisation auf und sind datenzentriert. Technologisch werden sie über ein API oder API-Verbund für die Organisation greifbar respektive zur Nutzung im Geschäft zur Verfügung gestellt.

Abbildung 1) DDC

Abbildung 1: Positionierung der DDC zwischen Strategie und Geschäftsabwicklung

Wie in der Abbildung 1 dargestellt, bildet der Ansatz der Dynamic Digital Capabilities einen Layer zwischen den strategischen Zielen und der eigentlichen operativen Geschäftsabwicklung. Durch die Festlegung der Dynamic Digital Capabilities ergeben sich neue Orientierungsgrössen und gleichzeitig Zielvorgaben, die von Business und IT gleichermassen als Orientierungspunkt getragen und angesteuert werden. Dies führt zu einem stärkeren Strategiebezug in der Umsetzung und einem gestärkten Alignement zwischen Business und IT.

Das DDC-Canvas: Ein Instrument zur Identifikation und Bewertung von Dynamic Digital Capabilities

Um Dynamic Digital Capabilities zu identifizieren, zu beschreiben und zu bewerten, hat die Valion AG ein innovatives Instrument entwickelt: das Dynamic Digital Capabilities-Canvas (DDC-Canvas). Dieses ist eine visuelle Abbildung, die verschiedene Aspekte strukturiert aufzeigt. Zu diesen zählen beispielsweise die betroffenen Funktionalitäten und Daten, die involvierten Prozesse und Systeme, sowie die Umsetzbarkeit, der Strategiebeitrag und die Abhängigkeiten der Capabilities zu anderen Vorhaben und untereinander.

Abbildung 2) DDC

Abbildung 2: Die Schritte des DDC-Canvas

Die Aspekte des DDC-Canvas werden in den drei Schritten «ldentify», «Design» und «Evaluate» ausgearbeitet. Abbildung 2 zeigt die Aspekte, sowie die Schritte des DDC-Canvas illustrativ:

Abbildung 3) DDC

Abbildung 3: Historische Entwicklung des DDC-Ansatzes

Das DDC-Canvas basiert auf bewährten Konzepten aus der Wirtschaftswissenschaft (Abbildung 3). Zu diesen zählen der Market-Based View sowie das Aktivitätensystem von M.E. Porter (1980; 1996), der Resource-Based View von C.K. Prahalad und G. Hamel (1990) und der Dynamic Capabilities-Ansatz von D.J. Teece et al. (1997, 2007). Das DDC-Canvas erweitert diese Konzepte, indem es speziell auf die Anforderungen der heutigen digitalen Transformation, der schnellen technologischen Entwicklungen und der
globalen Vernetzung eingeht. So wird die Ergänzung «Digital» zu den «Dynamic Capabilities» von D.J. Teece et al. (1997) gewählt, um die Wichtigkeit der Digitalen Transformation zu unterstreichen.
Zu der Zeit als D.J. Teece den Ansatz der «Dynamic Capabilities» entwickelte, handelte es sich vordergründig um ein theoretisches Konstrukt. Die Kombination des Ansatzes mit der API-Technologie führt zur Praxistauglichkeit und somit Umsetzbarkeit. Das neu entwickelte DDC-Canvas und ganz allgemein der Ansatz der Dynamic Digital Capabilities der
Valion AG befähigen nun Unternehmen, ihre strategischen Zielsetzungen mittels Aufbaus und optimaler Nutzung von Data Assets zu erreichen.

Die Vorteile des DDC-Canvas für die Digitale Transformation

Es zeigen sich insbesondere drei Einsatzgebiete für das DDC-Canvas:

Zusammenfassend bieten Dynamic Digital Capabilities einen systematischen Ansatz zum Aufbau und zur optimalen Nutzung von Digital Assets, um mit neuen Technologien Kundenerwartungen zu prägen, interne Abläufe zu optimieren oder das Ökosystem zu stärken. Die Nutzung des DDC-Canvas liefert einen entscheidenden Vorteil: Eine beschleunigte Markteinführungszeit. Mittels dem DDC-Canvas und der Priorisierung der Dynamic Digital Capabilities kann die Digitalisierung vom Geschäftsmodell in einem Unternehmen rasch und unkompliziert angestossen und weitergetrieben werden.

André Bally
André Bally
Senior Partner